Kaum zurück aus Thailand, machen wir das Boot klar, checken aus und .. segeln wieder nach Thailand! Aber diesmal im Süden und nur eine Inselgruppe weiter. Dort finden wir endlich wieder klares Wasser und all die schönen Riffe und Fische und Seeanemonen und Mördermuscheln und Seeigel und und und. Leider diesmal keine Unterwasserbilder - die Unterwasserkamera ist defekt - schade! Dafür gibt es jede Menge Strandbilder. Wir finden unsere alte Hängematte aus Panama und auch zwei Bäume wo sie genau zwischen passt. Während Carsten faul rumhängt, suche ich den Strand nach kleinen Schätzen ab und werde richtig belohnt....
Carsten geht mit Kevin von der Aquabago - Kalifornien zusammen zu dem Wasserfall. Da der Weg mitten durch den Urwald läuft, habe ich keinerlei Interessen an den achtbeinigen Monstern vorbei zu schlendern und bleibe an Bord. Über eine Stunde Fußmarsch, teils begleitet von den Hunden der ansessigen Ranger, dann erreichen die beiden den Wasserfall und nehmen ein sehr sehr kühles Fussbad. Die Ranger haben sich eine Wasserleitung an den Strand gelegt und dort bekommen wir kostenlos frisches Wasser. Dankeschön.
Für die Schwalben ist es scheints das größte Vergnügen spätnachmittags auf einen Besuch vorbei zu fliegen. Dann setzen sie sich auf unsere Windex, dem Windmesser und allen angrenzenden Flächen auf der Mastspitze. Windex und der Windmesser drehen sich in den Wellen im Kreis und so bekommen die Kleinen ihre freie Karusselfahrt. Und unten im Wasser lauert der lange Tom (LongTom oder auf deuscht Hornhecht) auf die kleinen Fische unter unserem Boot. Ja, so ist das Leben oben tobt das Leben und unten lauert der Tod....
Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage viel Wind und Regen vorraus. Da wir hier in Langkawi leider Freunde verpasst haben, fliegen wir Ihnen kurzerhand hinterher. Sie wohnen im Norden von Thailand und laden uns in ihr Gäste-Appartment ein. Das Appartment ist die Wucht und auch der Norden Thailand überrascht uns positiv. Da unsere Freund beide beruftstätig sind, haben sie nur einen Tag für uns Zeit. Den anderen Tag leihen wir uns ein Motorad und erkunden die nächste Umgebung. Dummerweise haben wir unsere warmen Fleecejacken Zuhause liegen lassen und so fahren wir mit kurzer Hose und T-shirt in die Berge. Das es so kalt werden würde, hätten wir auch nicht in unseren schlimmsten Träumen erwartet.
Abends gehen wir dann in ein Restaurant direkt am Fluss, der hinter dem Haus entlang läuft und geniessen ein thailändisches BBQ. Nachdem wir über eine halbe Stunde uns mit Stäbchen abquälen, bringt der Kellner uns Gabel und Löffel - DANKE!
Die Trockenzeit hat sich verspätet, normalerweise ist es im Januar schon beständig und ohne Regen. Dieses Jahr ist es anders und es gewittert und regnet, der Wind ist unbeständig. Wir vertreiben uns die Zeit mit Ausflügen innerhalb 'unseres' Langkawis, sowohl zu Wasser als auch zu Land.
Vormittags, wenn die Hitze noch nicht zu groß ist, arbeiten wir am Boot. Mittags fahren wir dann zum Essen in ein kleines Strassenlokal und danach schauen wir uns die Insel an. Wir besuchen das Kunstmuseum und finden dort einen seltsamen Raum vor. Da die Malayen ja oft ein Pidgin-Englisch schreiben, fragen wir uns was sich wohl dort hinter der Tür verbirgt. Ein Raum für Voodoo (auf Pidgin: Wuhduh) Anhänger?
Weiter geht es in den Norden und an einen noch! öffentlichen Strand, wo früher mal ein Restaurant oder Hotel war. Nur noch die leersstehende Gebäude zeugen von alter Pracht.
Wir machen eine Probefahrt mit unserer Dicken und wollen über Nacht ankern. Am ersten Strand verbringen wir eine unruhige Nacht. Der sonst so einsame Strand wird belagert von Touristengruppen mit Kanu und die singen und jubilieren den ganzen Abend und am frühen Morgen. Und von Jet-Skis werden wir links und rechts durchgeschaukel. Nix wie weg hier.
Weiter im Süden finden wir dann einen ruhigen Strand, wo keine Touri-Boote hinwollen. Selbst die Fischer wollen dort nicht fischen. Und abends kommen Delfine zu Besuch. Morgens nach dem Frühstück fahren wir dann zum Strand und finden eine Schaukel vor. Also sind hier doch mal Menschen gewesen. Auf der anderen Seite der Insel finden wir dann auch einen Strand, oder er war es vielleicht mal gewesen. Nun türmt sich dort der Plastikmüll auf - angespült von wer-weis-wo-her. Zurück zu unserem Dingi, sehen wir merkwürde Spuren im Sand und rätseln, welches Tier die wohl hinterlassen hat. Kurz vor der Dämmerung sehen wir es dann: ein kleines schwarzes Schwein sucht den Ebbe-Strand nach Essbaren ab. Dieses Schwein braucht hier in Malaysia keine Angst vor menschlichen Jäger haben.
Vieles hat sich in den letzten Jahr geändert. Es sind einige neue Hotels entstanden und unser Lieblingsstrand, direkt am Ankerplatz, wurde gesperrt. Dort entsteht jetzt eine Wohnanlage und es wird Sand aufgeschütten und Palmen angepflanzt. Was vorher dort war? Na, Sand, Palmen und andere Bäume. Diese mussten den neuen Palmen -ohne fallende Kokosnüsse- weichen. Verrückt. Meine malayische Freundin Hidra hatte ein rollendes Restaurant an diesem Strand. Jeden Nachmittag kamen sie mit zwei Lieferwagen und fingen an zu kochen. Die Tische und Stühle sind vor Ort und müssen nur unter den Bäumen aufgestellt werden. Man sitzt dort und geniest sein Essen mit Blick auf die Ankerbucht - wunderschön und sehr gut besucht. Aber auch sie muss weg! Nun sitzen sie an einen weniger aktraktiven Teil des Strandes, mitten in der Baustelle und auch dort dürfen sie nur noch bis März bleiben. Wo sie dann hinfahren? Mal schauen.....
Wir sind gespannt wie uns unsere forty-two nach einem Jahr Abwesenheit empfängt. Zunächst scheint alles O.K. zu sein. Kein Schimmel, kein muffiger Geruch. Selbst in den Backskisten ist alles tiptop, da hat sich das richtige Einmotten gelohnt. Auch das Wasser im Tank und in den Leitungen ist ohne Einwand - Dank der selben Flüssigkeit womit der Wassermacher eingelagert wird. Und die Klimaanlage ist für die ersten Tage unsere Rettung vor der Hitze. Bei 'Ho Sin' mieten wir uns wieder ein Motorrad - und erhalten prompt 'unsere' alte KYMCO, noch mit original BATMAN Aufkleber, den Mercedes vor ein paar Jahren aufgeklebt hat.
Einige Ausfälle hat es dann aber leider doch gegeben. Vor allem springt der Motor nicht an. Nach einiger Suche und vielen öligen Fingern stellt sich heraus, daß sich der Auspuffkrümmer mit Ölkohle zugesetzt hat. So kann es nicht funktionieren. Ein Tag Bearbeitung mit Hammer und Meissel (!) beseitigt den hartnäckigen Belag und der Motor läuft wie am ersten Tag. Viele andere kleine und große Dinge sind zu tun - Die Sprayhood imprägnieren (sieht die nicht wieder toll aus!?), die Segel anschlagen, Ankerwinsch reparieren, und und und. Eine Woche hat uns die Wiederbesegelbarkeit der forty-two gekostet. Aber die Sicherung vom Kurzwellenradio ist nicht so einfach zu ersetzen und deshalb können wir auch kein Wetter damit einholen. Aber uns bleibt ja noch das mobile Telefon...