Morgen soll es los gehen in Richtung Thailand. Die Papiere sind fertig und wir liegen schon bei Telaga im Norden von Langkawi. Etwa eine Woche lang soll es durch die thailändischen Inseln gehen und kurz vor Weihnachten wollen wir in Phuket ankommen. Mangels Internetverbindung auf dem Wege werdet ihr den nächsten Bericht erst von dort bekommen. Wir jedenfalls sind gespant auf Thailand.
Am nächsten Tag geht es zum Einklarieren in die Hauptstadt. Der Adler am Fährhafen, das Wahrzeichen von Langkawi, begrüßt uns schon von weitem. Wir ankern inmitten von vielen anderen gut geschützt in der Bucht vor Kuah. Hier wollen wir ein paar Tage verbringen. Vielleicht renovieren wir ja unser Boot hier. Da heißt es Preise einholen, Werften abklappern und so weiter.
Direkt vor unserem Ankerplatz ist aber auch ein großer wunderschöner Skulpturenpark, durch dem man vor der Hitze der Stadt fliehen kann.
Endlich wieder segeln! Der Passatwind hat eingesetzt und wir fliegen mit über 6 Knoten unter Segeln nach Langkawi. Die 55 Seemeilen sind im nu geschafft und viel früher als erwartet gehen wir in einer unberührten Bucht im Süden der Inselgruppe vor Anker. Nur ein kleiner Strand, Klippen, ein Adlerhorst. Viel besser als als alles, was wir bisher am Festland von Malaysia gesehen haben.
Durch die zweite Brücke hindurch und an dem Hafen von Georgetown vorbei mit seinen Container- und Kreuzfahrtschiffen geht es in den Norden der Insel, wo wir in der kleinen Straits Quay Marina einen Platz bekommen. Von hier lässt sich die Stadt und die Insel ohne teures Teksi, sondern mit dem Bas erkunden.
Die City Marina von Georgetown existiert leider nicht mehr - alle Stege sind kaputt und verschwunden. Selbst mit dem Dinghi kann man hier nicht mehr festmachen. Die Stadt selber ist quirlig und wirkt wie Singapur in (etwas) kleiner. Hochhäuser und Shopping Malls bestimmen das Stadtbild. Im historischen Zentrum liegt Little India, immerhin ein UNESCO Weltkulturerbe.
Es gibt auch viele scheinbar sehr gute Krankenhäuser. Offenbar kommen viele Ausländer hierher, um kostspielige Behandlungen und Operationen durchführen zu lassen. Qualität und Preis stimmt auch hier in Malaysia. Für die Kostenersparnis eines aufwändigen Zahnersatzes kann man locker Flug, Aufenthalt und Urlaub in Malaysia bestreiten.
Nur 5 Fußminuten entfernt von der Marina ist der riesige Supermarkt Tesco. Hier bekommt man (fast) alles. Sogar eine (sündhaft teure) Auswahl von guten Weinen, Bier und Wurstwaren. Letzteres allerdings in einer abgetrennten Abteilung, da (Schweine-) Wurst ja unrein ist. Jedenfalls gibt es leckere ungarische Salami! Eine Merkwürdigkeit am Rande: An der Kasse müssen nimmt nicht die Verkäuferin die eingeschweißte Salami vom Band. Das müssen wir machen. Die islamische Kassiererin will oder darf sie nicht berühren.
Sumatra ist nicht nur eine Insel, Sumatra ist auch der Name eines Windes, der ab und an Malaysia heimsucht. Der Wind kommt aus Richtung von der Insel Sumatra, daher der Name.
Es geht ganz harmlos mit Wetterleuchten in der Nacht los. "Ein Gewitter" denken wir uns, nix ungewöhnliches hier, und noch weit weg. Dann sind aus unerfindlichen Gründen die Fischer, die die ganze Nacht um uns herum gefahren und gefischt haben, verschwunden. Das macht misstrauisch.
Eine Stunde vor Sonnenaufgang geht es los. Wind bis 30Knoten, Regen, Gewitter. Ist ja gar nicht soo viel Wind, denken wir, das können wir aussitzen - bis der Anker slippt und das Boot langsam aber sicher nach hinten in Richtung Sandbank treibt. Verdammter Ankergrund. Aussitzen geht nicht mehr, es muß schnell gehen. Ölzeug und Motor an und nix wie weg hier. Es ist noch immer dunkel und die Wellen schon einen Meter hoch - hat keine 5 Minuten gedauert. Beim Ankermanöver bekomme ich nasse Füße durch den eintauchenden Bug. Ein bisschen später und das Wasser würde komplett über Deck laufen. Mercedes ist an der Pinne und versucht immer in Richtung 230Grad zu fahren. Da muss es irgendwann tiefer werden. Gut, daß wir uns diesen sicheren Kurs noch am Abend eingeprägt haben. Die forty-two stampft, bockt und spritzt, fährt aber langsam und tapfer nach Südwest. Eine Stunde später sind wir in tieferem Wasser, können den Kurs wechseln, später sogar Segel setzen.
Die Weiterfahrt nach Pinang ist nur noch Routine. Bei der Ankunft herrscht sogar fast Flaute. Aus der anvisierten einsamen Ankerbucht (siehe Foto)wird bei diesem südlichem Schwell nichts - schade. Wir finden eine andere Ankerstelle hinter der neuen Brücke, leider nahe einer Hauptstraße und in der Flughafen Einflugschneise. Egal, wir sind müde und froh ohne Verluste davon gekommen zu sein. Diese Sumatras können wohl auch anders. Wir haben schon Berichte von doppelt so viel Wind gehört.
Bei Flaute motoren wir die erste Hälfte des Weges zur Insel Penang. Bis ganz dorthin ist es zu weit für eine Tagestour, so ankern wir im Nirgendwo, scheinbar mitten im Meer gut 5 Meilen von der Küste entfernt. Allerdings nur auf knapp 3m Wassertiefe. Leider ist der Ankergrund nicht so gut, wir können den Anker trotz 50m gesteckter Kette mit Vollgas langsam durch den Grund ziehen. Eine alternative Ankerstelle gibt es nicht. Wir müssen wohl damit leben. Fischer kommen neugierig dicht an uns vorbeigebraust. Sogar ein Speedboot der Maritime, der malaysischen Küstenwache, kommt vorbei. Nachdem klar ist, daß es uns gut geht, ziehen sie mit Vollgas ab. Schön, daß sie nach dem Rechten sehen. Bei uns hätte man als erstes die Bootspapiere verlangt.
Schon am Mittag sind wir in der Marina - mann ist das da heiß. Aber man besorgt uns Diesel und wir können Wasser auffüllen. Die Sail Malaysia Boote wollen hier einige Tage bleiben. Wir nicht. Es gibt hier nichts was uns gefällt. Die Marina befindet sich auf einer künstlichen Hotel- und Freizeitinsel, die schon ziemlich heruntergekommen ist. Wir können nicht entscheiden ob wir Neubauten oder Bauruinen sehen. Der nächste Ort ist ein paar Fußkilometer durch eine glühend heiße Straßenwüste entfernt. Also besorgen wir kein frisches Obst und Gemüse. Hier nur nicht einstinken. Wir wollen weg.
Mit Motorkraft, Spinnaker und mit Hilfe des Tidenstromes schaffen wir die 63 Meilen bis in den nächsten geschützten Ankerplatz in einer Flußmündung. Eigentlich sind wir davon ausgegangen, einfach vor der Küste ankern zu müssen. Aber so genießen wir eine ruhige Nacht.
7 Uhr los, 18 Uhr da - zwischendurch 11 Stunden motoren gegen Wind und Strom. Port Klang ist der Hafen der Hauptstadt von Malaysia. Die Containerterminals sind riesig, stehen denen in Hamburg in nichts nach. Wir ankern eben nördlich des Hafens vor eine Mangroveninsel umgeben von Unrat. Der Ausblick auf den Containerhafen erinnert uns an unsere Wohnung in Hamburg.
Heute gibt es einen Tagesausflug in die alte Handelsmetropole Malakka, die früher die Gegend hier dominiert hat. Noch immer gibt es einen großen Hafen, der aber mit den Tiefseehäfen von Singapur und Tanjun Pelepas nicht mithalten kann. Dafür gibt es eine Altstadt, ein Portugiesenviertel und viele viele Touristen.
Der Jonker Walk ist die bekannteste Straße Malakkas in der Chinatown mit vielen Tempeln und kleinen Läden.
Ein Hard Rock Cafe in dem konservativen und muslemischen Malaysia zu finden haben wir nicht erwartet. Und das an bester Stelle in der Altstadt. Aber man ist nicht nur konservativ, sondern auch weltoffen und modern. Im Hard Rock Cafe drinnen sieht es dann aus wie in allen anderen Hard Rock Cafes auf dieser Welt - inklusive Souvenirladen. Für die Touristen gibt es auch Rikschas. Aber so richtig toll geschmückte und bunt und poppig. Eine Musikanlage ist auch eingebaut und so hört man sie schon von weitem.
Alle sind schon rechtschaffend müde von dem Herumgelaufe in Malakka. Als alle im Bus sind, fahren wir aber nicht etwa zurück - vorher geht es noch ins Portugiesen Viertel. Nicht der Portugiesen wegen oder deren guten Restaurantes, sondern wegen der Heiligen Krabbe von Malakka. Das ist eine Krabbenart, die ein kreuzförmiges Zeichen auf ihren Panzer hat und hier vorkommen soll. Zu sehen bekommen wir sie nicht - oder nur eine einzige, tote, hinter Glas und gleich neben der Speisekarte eines portugiesischen Restaurantes. Offenbar meint unser Stadtführer uns damit etwas ganz besonderes gezeigt zu haben, halt eine Krabbe mit einer Zeichnung ähnlich dem christlichen Kreuz. Unsere spitzen Bemerkungen und Fotzeleien versteht er hoffentlich nicht.
Auf der Rückfahrt haben wir Gelegenheit aus dem Bus heraus noch einige Bilder zu machen, die vieleicht einen Eindruck von dem normalen Malaysia geben. Man wohnt einfach in Hütten oder vornehm in tollen Häusern oder modernen Hochhäusern. Aber seht selbst.
Nach nur drei Segeltagen sind wir in Port Dickson angekommen. Naja - mehr motoren als segeln, aber immerhin haben die Segel mit geholfen. Dieser 150 Seemeilen lange erste Teil der Straße von Malakka ist immerhin so lang wie die gesamte deutsche Nordseeküste. Die Marina ist einer Hotelanlage angegliedert, so gibt es einen Pool und und und.
Trotz Regen geht es beim ersten Licht los. Die Tide wartet nicht und die nächste anvisierte Ankerstelle liegt wieder über 50sm entfernt. Nach ein paar Stunden klart es auf und wenig später schiebt uns der Strom in Richtung Malakka. Abends kommen wir an und ankern nahe der Stadt hinter Paradise Island. Der Name kommt vom gleichnamigen Hotel auf der Insel. Eigentlich heißt sie aber Besar. Malakka hat leider für Segelboote keinen brauchbaren Hafen oder Ankermöglichkeit. Wenn wir die traditionsreiche Stadt besuchen wollen, dann wohl mit dem Bus vom nächsten Hafen.
Die Straße von Malakka kennt jeder, zumindest dem Namen nach. Genau wie der Suez- oder Panamakanal oder das Kap Horn. 2000 Schiffe (uns nicht mitgerechnet) fahren hier täglich durch. Die transportieren so ein viertel aller weltweit verschifften Waren. Und wir wollen da jetzt auch lang. Bis Pukhet in Thailand am Nordausgang der Straße sind es gut 500sm. Die wollen wir in Tagesetappen angehen. Es läuft super am erste Tag. Genau am Eingang der Straße von Malakka kippt die Srömung und so wir haben 11 Stunden lang die Strömung mit uns. Als hätten wir das genau so geplant;-) Die Sonne scheint und es kommt sogar etwas Wind zum Segeln auf. Wir fahren über 60sm, 20 mehr als geplant, und ankern eher schlecht geschützt vor Seranggang. In der Nacht ist dann Schluß mit lustig - ein Gewitter zieht auf. Zum Glück nur ein kleines mit 20 Knoten Wind. Doch auch die schaukeln uns ganz schon durch. Dann Regen bis zum Morgengrauen. Viel geschlafen haben wir nicht.
Wir haben viele Anfragen bekommen: "Geht es Euch gut? Was ist mit dem Taifun?" Ja, es geht uns gut. Der Taifun war ja echt riesig und Ihr habt in der täglichen Tagesschau sicher mehr mitbekommen als wir, also sagen wir da nichts weiter zu. Der Bereich um den Äquator herum (+-5 Grad), wo wir gerade sind, gilt als sicher vor Taifunen und Zyklonen. Zum Glück hat sich der Taifun Haiyan wie die Meisten seiner Vorgänger verhalten und ist nicht südlicher gezogen. Das Yentrum ist knapp 1000sm (1800km) an uns vorbei gezogen. Bei uns war es abgesehen von den normalen Gewitterstürmen fast windstill. Ihr seht: Wir versuchen uns nicht in Gefahr zu bringen und uns aus den Gegenden herauszuhalten, wo es gefährlich ist, wie das nördliche Südostasien im Sommer oder die Straßen von Hamburg im Winter.
In den nächsten Tagen wollen wir durch die berüchtigte Straße von Malakka nach Norden fahren. Mittelfristig ist das Ziel zu Weihnachten in Pukhet in Thailand zu sein. Wer hat lust uns zu besuchen? Es gibt jede Menge Touristen Direktflüge von Deutschland nach Pukhet. Warum ist die Strasse von Malakka berüchtigt? Na wegen der Piraten - weis doch jeder. Doch ist diese Erkenntnis schon recht alt, ist aber noch immer hartnäckig in den Köpfen. Es hat seit 20 Jahren keine Piratenüberfälle mehr auf Segelboote gegeben.Schlimmer sollen da schon die Fischer mit ihren Netzen sein und die sogenannten Sumatras. Das sind starke Gewitterstürme, die jederzeit und auftreten können und von Sumatra aus über die Straße ziehen. Zum Glück sind sie nur von kurzer Dauer, nach 1-2 Stunden soll der Spuk wieder vorbei sein. Wir werden sehen und unseren Anker extra lang ausstecken...
Wer sich in Singapur in der U-Bahn was zu schulden kommen lässt, hat nichts zu lachen. 1000$, wer beim rauchen erwischt wird. Essen und trinken kosten immerhin $500. Durians sind auch verboten. Durians? Probiert haben wir diese Frucht des Zibetbaumes auch noch nicht. Sie ist aber allgegenwärtig auf den Märkten und Läden. Man nennt sie auch Stinkfrucht oder Käseefrucht. Mehr müssen wir wohl nicht sagen. Die Malaysier lassen sich im übrigen auch nicht lumpen. Wer im Bus raucht, wird bis zu 2 Jahren eingelocht oder muß bis 10.000RN (immerhin 2.500 Euro) zahlen.
Wer glaubt, daß Shopping Malls überall auf der Welt gleich sind, war noch in keiner Mall in Malaysia. Zuerst sieht alles ganz normal aus. Viele bunte tolle teure Läden über viele Etagen. Doch wer hat schon einmal eine Butik gesehen? Und am Eingang wartet das Teksi. Da hätte sich die deutsche Rechtschreibreform mal was abgucken sollen. Rechts seht ihr noch ein paar Beispiele für tolle Rechtschreibformen.
Interessant finde ich auch das Bild hier links, aufgenommen in einem Mc Donalds in der Pelangi Shopping Mall. Die vier im Hintergrund mit Kopftuch und Strümpfen lassen sich ihre Burger schmecken (garantiert halal, also nach dem islamischen Recht hergestellt), während sich die junge Dame im Vordergrund, hochgradig geschminkt und sehr freizügig, sich ein Eis kauft. Diese Gegensätze sind hier absolut an der Tagesordnung. Es würde mich nicht wundern, wenn alle zusammen im Anschluß ins Kino gehen würden (8 große Kinosäle in den Etagen 5 und 6 der Mall).
< Wir machen eine Städtetour nach Singapur, liegt ja gleich hinter dem Damm. Zusammen mit der Nikone geht es in einem Taxi los, so wird die Fahrt kaum teurer als sonst mit dem Bus. In der Stadt haben wir schon vorab ein günstiges Hotel etwas Außerhalb gebucht. In Singapur kommt man einfach überall mit der MRT (U-Bahn) oder dem Bus hin. Nirgends sonst haben wir bisher soo viele Menschen auf einem Haufen gesehen, die ausschließlich auf ihre Smart-Phones schauen. Von 10 sind es mindestens 8 Leute. Nicht nur in der Bahn, sondern überall auf den Straßen. Wie schaffen die es nicht gegeneinander oder gegen Bäume und Häuser zu laufen? Vermutlich ist es in Hamburg aber schon genau so und wir sind nur zu weit aus der Welt.
Singapur erinnert uns in vielem an Hamburg. U-Bahn, Hochhäuser, Alster (die heißt hier Marina Bay), Hafen, Hektik, Multikulti - es ist alles da. Nur größer und verrückter - hier leben 5 Millionen Menschen. Meist wird englisch gesprochen, wenn chinesisch auch fast genau so wichtig ist. Man sieh auch viele Inder und Malaien. Es gibt China Town und Little India. In China Town findet man aber mehr Touristen als Chinesen.
In der Arab Street meint man sich auf einem arabischen Basar zu befinden. Kleider, Gewürze. Auch jede Menge Teppiche - doch die würden wir eher in Hamburg kaufen. Vor dem täglichen Gewitter bringen wir uns in einem der Restaurants in Sicherheit - da gibt es sogar echten und vortrefflichen Airan
Spätestens an der Bayfront wird alles gigantisch. Das Marina Bay Hotel besteht aus drei Hochhäusern, die mit einem durchgehenden Dach in Form eines Schiffes verbunden sind. Die Lobby hat die Ausmaße von einer Kathedrale
Im Fahrstuhl fahren wir bis ganz nach Oben und durften den Ausblick über den Hafen und den Gardens by the Bay erleben.
Es gibt eine Unmenge kleiner Läden und Betriebe. Oft sind hunderte von Mini-Geschäften in einem Gebäude gedrängt. Es gibt scheinbar nichts, was man in Singapur nicht bekommen kann. Nur wie soll man es finden? Die Stadt ist voll von Hochhäusern mit Einkaufszentren. Manche ziehen sich über mehrere Hochhäuser hin. Eines, das Sim Lim Square Hochhaus ist voll mit Computer- und Elektronik Shops. Das ganze zieht sich über sechs Etagen. Andere sind voll mit Edel-Nobel Shops von Armani über Monte Blance bis Zara. Auch Spezielläden, die nur Vogelnester verkaufen, gibt es.
In einer der Shoppin Malls findet gerade die Singapore Consumer Elektronik Messe statt. Da musste ich natürlich hin. Etwas verrückteres habe ich noch nicht gesehen. Sobald die Messe eröffnet wurde, stürmen die Massen hinein. Auf den Messeständen springen die Verkäufer mit Mikrophonen und Trillerpfeifen bewaffnet auf die Tische und brüllen was das Zeug hält. Wer am lautesten schreit wird gehört und kann mehr verkaufen. Ich bin nur kopfschüttelnd und mit Fingern in den Ohren herumgelaufen. Die spinnen hier, ehrlich.
Abends sind wir in einem der tausenden Restaurants gegangen. Auch hier gibt es nichts, was es nicht gibt. In Geylang, dem Viertel wo unser Hotel ist, gibt es z.B. oft Froschschenkel in scharfer Soße und in großen Terrinen serviert. Dazu gibt es Reisbrei. Ich bin jetzt bekennender Frog-eater.
Die Reklame in der U-Bahn beweist es: Die Rezession in Europa ist vorbei. Man wirbt mit europäischen Aktien um an dem Aufschwung in Europa teil zu haben. Also vorbei mit der Jammerei. Es geht aufwärts.
Die Einklarierung in Malaysien geht ganz einfach - das macht nämlich die Marina - kostenlos. Einfach die Pässe abgeben und ein paar Seiten Formulare ausfüllen, fertig. Am nächsten Tag Pässe wieder abholen. Das ist nach Indonesiens Bürokratie sehr erholsam.
Gestern wurde hier im Hafen Oktoberfest gefeiert. Das haben wir leider verpasst, obwohl wir noch im Oktober angekommen sind. Offenbar gab es echte Bierzelte, viel Rumtata-Musik und sogar echtem Paulaner. Genau so ist das Bild von Deutschland in vielen Teilen der Welt.
Malaysia ist schon ein kleiner Kulturschock, wenn man monatelang im Drittweltland Indonesien war. Mehrspurige Straßen, Autos ohne Ende, Supermärkte und und und. Da müssen wir uns erst einmal wieder dran gewöhnen. Im Giant Hypermarket laufen wir erst einmal sinnlos durch die Gänge und kaufen nichts - die Auswahl ist zu groß, der Lärm auch. Wir sind froh Geld abzuholen und eine Telefonkarte zu kaufen. Das Klassenziel für diesen Tag ist damit erreicht.