Die Strecke nach Telaga in Malaysia muß Mercedes alleine segeln. Carsten hat eine Magen-Darm Infektion erwischt und liegt in der Koje. Auch Telaga ist recht voll.
Wir wollen "In einem Rutsch" bis in die Butan-Inselgruppe segeln. Weit ist es, aber der Wind ist sehr günstig und wir rauschen mit einem Schnitt von über 6 Knoten dahin. Leider ohne Windsteueranlage - die müssen wir noch reparieren. Also ist Handsteuerung angesagt. Sklavenarbeit!
Wir finden eine Mooring nahe am Riff in Adang. Dort fließt ein kleines Flüsschen ins Meer uns es gibt eine Unterbrechung im Riff. Weil hier das Anlanden recht einfach ist, kommen auch viele Ausflugsboote tagsüber hierher. Derzeit sind viele Touristen unterwegs, hauptsächlich Chinesen. Die haben alle Urlaub, weil gerade chūn jié, das chinesische Neujahrsfest ist. Das Fest findet am 2ten Neumond nach der Wintersommerwende statt, also irgendwann zwischen dem 21 Jan und dem 21 Feb. Dieses Jahr ist das der 31. Januar.
Heute ist Australia Day. Das ist der Nationalfeiertag von Australien. Am 26.1.1788 ist die erste Flotte Schiffe, vorwiegend mit Strafgefangenen, von England kommend bei Sydney gelandet und man hat begonnen Australien zu besiedeln. Aus dem Funkgerät kommt den ganzen Tag lang das Geplapper der australischer Boote. Offenbar wollen sie sich alle in PhiPhi Don treffen und feiern. Zum Glück sind wir dort vorbei gefahren. Dabei kennen und mögen wir viele der Australier. Aber was zu viel ist ist zu viel. Wir fahren nach Ko Muk. Auf unserer Hinfahrt waren wir viel zu kurz hier. Und wen treffen wir? Eine weitere Flotte von 7 australischen Booten, die nichts von der großen Zusammenkunft in PhiPhi Don wissen und ihren Australiaday ausgerechnet hier in Ko Muk feiern wollen. Wir bleiben an Bord. Morgen wollen die alle weiter...
Am nächsten Tag trauen wir uns an Land. Eilig haben wir es ja nicht. Ko Muk ist sehr entspannend. Hat man kein eigenes Boot, kommt am Besten mit dem Longtail Boot direkt am Strand an. Will man an den Ort, kann man die paar Kilometer entweder zu Fuß gehen (ca. 1 Stunde) oder man fährt mit dem Taxi. Für alles, was auf der Insel bewegt wird, benutzt man ein solches Mofa mit Beiwagen. Natürlich dienen sie auch als Taxis. Fahrpreis 50 Baht pro Person - das sind 1,20€ - egal wo hin. Aber weiter als 5km geht es eh nicht...
Abends gehen wir in die Chill Out Bar. Die Besitzerin hat uns versprochen, daß Mercedes ihren Schmuck dort zeigen darf. Vielleicht will ja einer der Gäste etwas davon kaufen. Außerdem ist der Sonnenuntergang hier ganz phantastisch. Am Besten mit einem Glas Mojito.
Wir haben unsere Ausreisepapiere fertig und segeln langsam wieder in Richtung Malaysia. Bei der Ausreise fehlte uns irgendein offizielles Papier, was wir eigentlich bei der Einreise gekommen haben sollten - haben wir aber nicht. Ohne dieses Papier bekommen wir unsere Ausreisedokumente nicht. Und ohne Ausreisedokumente bekommen wir vielleicht Schwierigkeiten bei der Einreise nach Malaysia. Was also sollen wir tuen? Die Frau vom Hafenamt ist kurz angebunden. Sie könnte einfach bei unseren Einreisedokumenten nachschauen, die in irgendeinem Aktenordner im Büro herumliegen müssen. Aber nichts da. "Police Police" sagt sie nur, schreibt irgendeinen Satz auf Thailändisch auf ein Blatt Papier und weist uns die Tür. Wir gehen also zum Polizeirevier. Dort spricht aber keiner englisch. Doch das Schriftstück vom Hafenamt wirkt Wunder: Der Polizist kopiert den Satz auf ein Polizeiformular und drückt es uns in die Hand. 20 Baht ( (umgerechnet 50 Cent) zahlen wir für seine Mühe. Die Frau vom Hafenamt ist mit dem Formular von der Polizei glücklich - wir auch - denn jetzt bekommen wir anstandslos unsere Ausreisedokumente.
Eigentlich müssen wir am selben Tag Thailand verlassen. Doch es ist spät und so verlassen wir nur den Hafen von Chalong und bleiben die Nacht in der Ankerbucht, die eine halbe Stunde entfernt ist. Und weil es hier so schön ist und der Wind zu kräftig bleiben wir gleich noch den nächsten Tag
Heute ist es dann so weit und wir machen uns auf den Rückweg. Durch negativen Erfahrungen der Hinreiss lassen wir PhiPhi Don aus und fahren einen langen Tag bis nach Ko Lanta. Über 40sm! So weit sind wir an einem Tag schon lange nicht mehr gesegelt!
Kaum zu glauben, aber Thailand leidet derzeit unter einer Kältewelle, die so schlimm ist, daß sich kaum jemand an einen so kalten Winter erinnern kann. Im Norden in den Bergen sind diesen Winter bereits 63 Menschen an den Folgen der Kälte gestorben. Auch wir hier in Thailands Süden frieren - Nachts kühlt es bis auf 20°C ab - Mercedes hat die Fließdecke als Zudecke herausgesucht...
Schildbürger gibt es überall - auch hier in Phuket. Dieses Ausflugsschiff ist gestern gegen einen Unterwasser Betonblock gefahren und ist in der Folge gesunken. Und das es ist nicht das erste Mal. Vor genau einem Jahr ist das Gleiche schon einmal passiert - mit dem selben Betonblock. Das Problem ist hausgemacht: Vor ca 2 Jahren wurden in der flachen Bucht von Chalon etwa 200 dieser Betonblöcke versenkt. Sie sollten als Verankerungen von Moorings und Seefahrtszeichen dienen. Leider wurden viele in so flachem Wasser versenkt, daß sie für die Schifffahrt gefährlich sind. Und dann sind ganz Schlaue gekommen, die die Bojen von den Betonblöcken abgeschnitten und an Fischer verkauft haben. Das Ergebnis sind jede Menge Unterwasserhindernisse mitten im geschäftigen Hafen von Chalon. Und niemand weis, wo die Blöcke liegen. Gut gemacht, Jungs!
Von dieser gut geschützten Bucht aus haben wir uns Phuket angeschaut, eingekauft und die Phuket Boatshow besucht. Ist nicht ganz das gleiche wie die Düsseldorfer Bootsmesse, aber immerhin werden ca. 8 Boote ausgestellt und eine kleine Halle mit zwei dutzend Ständen gab es auch. Auch wenn der größte Stand von Harley Davidson ist...
Heute ist Andre von uns gegangen. Nach gut zwei Wochen fuhr er zurück in Richtung Bangkok und will weiter in Thailands Norden. War eine schöne Zeit mit ihm.
Die thailändische Küche ist vielseitig, lecker, exotisch, günstig, sehr scharf und buchstäblich an jeder Straßenecke zu haben. Es gibt Stände mit Obst, Fleischspießen, in Blättern eingewickelten Reis-Speisen. Überall sind Straßenrestaurants mit fast endlos langen (oft bebilderten) Speisekarten.
Viele kennen thailändische Speisen durch die Restaurants in Deutschland, so brauchen wir wohl nicht viel mehr zu sagen. Ein paar Unterschiede zu in Deutschland ansässigen Restaurants wollen wir aber doch aufzeigen. Denn dort bekommt man im Wortsinne entschärfte Speisen. Zum Glück für uns kann man auch hier in Thailand oft um weniger scharfes Essen bitten. Gestern auf dem Markt hat Mercedes das vergessen. Wir haben je eine Portion, in stabilen Plastiktüten verpackt, für unser Abendessen an Bord mitgenommen.
Ich habe auf die Uhr geschaut. Es hat 20 Minuten gedauert, bis Mercedes nach dem Genuß eines Hühnchen Currys wieder verständlichen Laute von sich geben konnte..
Aber auch Thailänder haben ihre Grenzen. So gibt es eine Speise namens Nam Tok, einen scharf angemachten Rindfleischsalat, der übersetzt so viel wie Wasserfall bedeutet. Gemeint ist, daß man vor Schärfe beim Essen wie ein Wasserfall weinen muß. Die Steigerung davon ist ein Gericht namens Suea Rong Hai, übersetzt Der tränenvolle Tiger...
Wir verholen uns zurück zur Halbinsel von Phuket hinter diese kleine Insel, wo man auch hervorragend schnorcheln kann. Leider habe ich eine Erkältung und kann s o leider nicht ins Wasser.
Die Arbeiten sind erledigt und wir nutzen die günstige Tide um in einem Rutsch bis zu dieser Insel zu kommen, der man klares Wasser und gute Möglichkeiten zum Schnorcheln nachsagt.
Hier lassen wir es uns ein paar Tage gut gehen. Das Wasser ist wirklich klar, es gibt viele Fische und Korallen. Und wenn die vielen Ausflugsboote am späteren Nachmittag weg sind, ist es auch recht ruhig. Andre geht Tauchen und ich verschaffe mir Arbeit durch unseren Außenbordmotor, der sich durch unsere Unachtsamkeit vom Beiboot losgerissen hat und so einige Stunden im Wasser lag. Irgendwie haben wir diese Fotos von der Insel gemacht, die nicht sehr aussagekräftig sind. Wir zeigen sie Euch dennoch.
Wir brauchen Wasser, Diesel, Gemüse und Brot - also ab in die nächste Marina. Teuer ist sie und echt schlecht. Keine vernünftigen Duschen, die nächste Einkaufsmöglichkeit ewig entfernt, Taxis mit Festpreisen von Phukets Taxi-Mafia. Aber wir erledigen, was wir wollen und finden sogar ein nettes Familienrestaurant um die Ecke, wo wir drei für 200Baht (ca 5 Euro) satt werden. Dabei werden wir von Gänsen umflattert und sitzen zwischen Mofas in unterschiedlichen Stadien der Reparaturbedürftigkeit. Das Essen aber wird frisch zubereitet und schmeckt hervorragend.
Hong heißt Zimmer auf Thai. Gemeinst sind Zimmer, die sich auf Inseln befinden, hier Höhlen und Lagunen auf Inseln. Von denen gibt es viele auf den Inseln im Norden von Phuket. Einige sind mit dem Beiboot zugänglich, teilweise muß man durch mehrere hudert Meter lange Tunnel rudern, um sie zu erreichen. Wir fühlen uns wie richtige Höhlenforscher mit Stirnlampen auf dem Kopf und so.
Hier gibt es nichts außer einem Strand, verrückte Felsformationen und Fischer die einem Krabben und Langusten verkaufen. Sehr schön. Von Thais, die einen Tagesausflug an den Strand machen, werden wir zu einem Willkomensdrink aus lokalem Rum, Eis und Mineralwasser eingeladen. Nach dem Drink klappt die Kommunikation deutlich besser....
Auf dem Wege in den Norden kommen wir in Ko Hong vorbei. Diese Insel sieht so einladend aus, daß wir spontan beschließen hier anzuhalten und sie zu erkunden. Es gibt zwar viele Tagestouristen, aber die sind am Nachmittag alle wieder weg - schließlich müssen sie rechtzeitig zum Abendessen in ihren Hotels sein. Ko Hong liegt ein gutes Stück von der Küste entfernt in tiefem Wasser - deshalb ist die Sicht im Wasser recht gut und das Schnorcheln macht wieder richtig Spaß.
Wir flüchten vor dem Motorbootlärm und verbringen einen ruhigen Tag hinter einer kleinen, namenlosen Insel vor Anker.
Eine gut geschützte Bucht vor szenischer Felsformationen. Leider kommen und gehen den ganzen Tag über Longboats voll mit Touristen von der nahe gelegenen Touri-Hochburg Ao Nang. Erst spät am Abend verklingt das Dröhnen der Motoren...
Auf dem Weg in den Norden von Phuket suchen wir in der selben Bucht Schutz vor dem starken Nordost Wind wie viele Fischer.
Voll ist es in der Ankerstelle von Chalong. Doch wir müssen hier her um unseren Einreisestempel in den Pass zu bekommen. Jetzt dürfen wir 60 Tage in Thailand bleiben. Außerdem treffen wir Andre, der un für ein paar Tage auf dem Boot begleiten wird.
Die mit Weihnachtsmütze tanzenden Angestellten der Küstenwache sind uns auf dem Wege dorthin über den Weg gefahren.
Die Felsformationen von Phi Phi Don sind atemberaubend. Außerdem liegt sie in greifbarer Entfernung von dem Touristenzentrum Phuket. Folglich gibt es ohne Ende Ausflugsboote, die sich mit Motor-power gegenseitig überbieten. Den ganzen Tag über brummen eine endlose Kette von Booten um die Insel. Abends beruhigt es sich zum Glück und wir können die Landschaft genießen.
Zwischenstation vor dem netten Strand in Lanta Yai. Leider ist es sehr böig hier und wir haben eine etwas unruhige Nacht.
Diesen tollen Weihnachtsmann aus Luftballons haben wir für Euch gefunden. Er stand in der Straits Quai Marina in Georgetown auf der Insel Penang in Malaysia Planet Erde und hat auf uns gewartet.
Wir hätten ohne ihn Weihnachten fast verpasst - in Malaysia und Thailand gibt es halt nicht so viele Christen. Deshalb feiert man auch Weihnachten nicht so richtig. Dennoch ist es ein arbeitsfreier Tag für alle. Man steht hier jeder Religion, auch der Minderheit, ihre Eigenständigkeit zu. Die Feiertage feiern einfach alle mit und so hat jeder was davon.
Wir werden Weihnachten in Thailand feiern. Vielleicht in Phuket, vielleicht auch auf irgendeiner Insel mit weissem Strand und Palmen. Und einen Weihnachtsbaum haben wir dank dank Dirk (Danke Dirk) auch seit Jahren. Dieses Jahr bekommen wir sogar noch Besuch von einem Freund aus Deutschland - und der bringt hoffentlich viele Weihnachtskekse und Geschenke mit.
Ihr seht, wir lassen es uns gut gehen und es fehlt uns an nichts - außer dem Zusammensein mit Euch. Ohne Familie und Freunde ist Weihnachten halt doch nicht das selbe. Strand und Palmen hin oder her.
Euch wünschen wir ein paar schöne und stressfreie Tage mit hoffentlich viel Schnee, fröhlichen Menschen und jede Menge Geschenken.
Bewölkt, windig und kalt ist es heute - zumindest am Vormittag. Nachmittags kommt dann die Sonne heraus uns wir bekommen unsere gewohnten 30+°C. Wir ankern vor einem Resort auf Ko Muk. Das erste Mal seit langem können wir beim Ankern den Grund sehen - Sand mit vereinzelnden Korallen. Es geht eindeutig in die richtige Richtung!
Unser zweiter Tag in Thailand führt uns wieder vorbei an Inseln mit den unmöglichsten Formen. Man kennt sie aus diversen Filmen von James Bond, The Beach etc. Unser Ziel ist die Insel Phetra, immerhin 376 Meter hoch. Und wir haben Glück, daß der in dieser Jahreszeit vorherrschende Nordostwind eine Pause macht. So können wir an dem Strand an der Ostseite der Insel ankern. Hier haben Strand und Wasser endlich wieder die Farben, wie wir sie mögen, auch wenn das Wasser nicht so klar ist, wie wir es im Südpazifik lieben gelernt haben.
Kaum haben wir Langkawi in Malaysia verlassen, tauchen wir in die Inselwelt im Süden Thailands ein. Hier liegt ein Nationalpark, entsprechend gibt es keine Ortschaften, keine Hotels, sondern nur ein paar Seenomaden und wenige Segler. Die Natur ist atemberaubend. Kleine, hohe Inselchen mit schroffen Felsen und über und über bewachsen mit Urwald. Kleine Strände, auf denen sich Affen tummeln. Und über alles schweben die Seeadler.