Dieses Jahr fällt Weihnachten buchstäblich ins Wasser. Seit Tagen regnet es und es ist bitter kalt (Nachts bis runter auf 20°C). Wo ist die Trockenzeit und die Sonne? Aber der Wetterbericht aus Deutschland ist ja auch nicht besser. Anstelle des geplanten Grillen am Strand verabreden wir uns daher zu einem Besuch in einem indisch-libanesischen Restaurant. Die Crew der sailaway und der Mabuhei ist auch dabei. Tatsächlich macht der Regen eine Pause und wir kommen trocken an Land. Es wird ein schöner Abend, den wir noch an Bord der Mabuhei ausklingen lassen
Euch wünschen wir alle weniger Regen und ein paar schöne Tage. Geniesst sie egal wie da Wetter ist. Es ist schön, wenn ein paar Tage im Jahr 'besondere' Tage sind.
Die Motorkühlung ist repariert, Navigation funktioniert, Kühlschrank kühlt, alle Fenster, Luken und Lüftungen zu und ab gehts- Segeln Richtung Telaga - dort gibt es einen ruhigen Ankerplatz vor einer kleinen Marina.
Nun können wir das neue Segel ausprobieren und haben sogar Wind, erst von hinten, dann von der Seite und zum Schluß direkt auf die Nase und wir müssen kreuzen. Das Segel steht wie eine EINS - super.
Endlich am Ankerplatz - Anker fallen lassen - angekommen - nun noch einen kalten Drink - ist es nicht wunderbar, diese kühle Brise von den Bergen und es schaukelt kaum und nirgends eine Moschee zu sehen oder hören. Nun müssen noch die restlichen Punkte von unserer 2 DinA4 Seiten langen Liste abgearbeitet werden, dann hat uns auch der Bordalltag wieder....
Unseren Hochzeitstag haben wir nicht gefeiert, Carsten hat zwar am Nikolausi etwas Schokolade in seiner Socke gefunden, aber Weihnachten wird es dieses Jahr nicht geben. Wir wollen mit ein paar Freunden von der Werft am Strand abhängen und unser Geschenk ist eine schöne aufgeräumte und vollfunktionsfähige forty-two.
Und heute habe ich zum erstenmal wieder die Zeit gefunden, meinen Laptop aufzuklappen und alle emails ausführlich zu lesen, die Carsten mir morgens zum Kaffee von seinem Smartphone vorgelesen hat. Und nun werde ich auch wieder regelmäßig antworten, wenn das Internet es zulässt.
Ich sitze stolz an meinen schönen glänzenden neu gestrichen Tisch, höre Musik und fühle mich gut. Die Schrauben sind nun sicher verstaut und kein Ausreisser beisst mir mehr in den Fuss. Und morgen werde ich weitere Punkte von der Liste streichen.
Endlich ist wieder ein halbwegs normaler Bootsalltag vorhanden. Nachdem einen Tag nach Nikolausi endlich unsere Dicke nasse Füsse bekam, fiel vor lauter Schreck die Motorkühlung aus und nix ging mehr.
Klar, das alle Luken offen stehen und die Küstenwache mit Vollspeed an uns vorbei braust. "Schwell" brülle ich verzweifelt in die Kabine und halte dabei den, wegen dem Autokran gelegten, und nun in den Wellen wild hin und her schaukelden Windgenerator fest. Schwapp, gehen drei große Wellen direkt durch das offene Vorluk in die Koje.
Die neuen Polster sind salzwassergetränkt, die Bettwäsche auch und klar: mein Laptop liegt ungeschützt auf dem Bett, weil der im letzten Moment noch im Vorschiff gelandet ist, nachdem der Niedergang aufgerissen werden musste um an den Motor zu kommen. Juhuuu! wir sind wieder in unserem Element den SEEWASSER!
Nach einer Stunde Basteln bekommt Carsten eine Notlösung hin und wir können endlich mit Motorunterstützung an die Ankerstelle. Anker fallen lassen und uns auch, aber nee, erst mal nach vorne und alles zum Trocknen rauslegen. Und dann seh ich auch das Malheur mit meinem Läppi. Aber Glück im Unglück, er hat kaum was abbekommen. Aber nun kommt er sicher in seinen Koffer, nur die Laptoptasche muss noch trocknen. Und seit gestern hat Carsten auch seinen Laptop aus der Reparatur wieder.
Dann haben wir weitergemacht als ob wir noch auf der Werft liegen würden. Überall herrscht das Chaos. Nix ist auf seinen angestammten Platz und vieles noch nicht angeschraubt. Ich schleife und polieren auf Teufel komm raus und Carsten klebt, repariert und schraubt wie doll.
Eine neue Wasserkühlung muss her, oder doch die alte reparieren? Und immer wieder ruft jemand an und Carsten geht arbeiten. Alte Freunde kommen vorbei und bestaunen das "neue" Schiff. Anbieten kann ich noch nix, da der Kühlschrank nicht laufen will.
Ich stinke nach Schweiß, alles schaukelt und morgens um 6 Uhr schreit uns "JALLAH" aus dem Bett. Die Moschee liegt direkt vor uns und der Lautsprecher scheint auf unserem Vordeck installiert zu sein. Kaum geschlafen, alles schaukelt, es ist warm, wo ist mein dicker Ventilator? - ach ja, 220 Volt, die gibts es jetzt nicht mehr. Mittags steigt das Thermometer auf 34 Grad, die Sonne prallt auf den nicht mehr abgedeckten Rumpf und heizt das Schiff noch extra auf und alles schaukelt.
Wo ist der Schraubenzieher? Den hatte ich doch gerade abgelegt. Ja, drüben auf der anderen Seite rollt er gerade in das noch offene Loch im Boden und rein in die nasse Bilge. Das Bodenbrett passt nicht mehr, nachdem ein kaputtes ersetzt werden musste. Das Boot setzt sich noch und entzerrt sich wieder. Die Schubladen, an Land nicht mehr zu öffnen, fluschten jetzt nur so. Die Bodenbretter, an Land wackelig, sitzen jetzt bombenfest und lassen sich nicht mehr öffnen oder schließen.
Und alles schaukelt. Mir dreht sich alles. Dehydriert, seekrank, hungrig, verschwitzt, verdreckt, und ständig trete ich auf irgendwelche Schrauben, die beim Schaukeln runter gefallen sind und nur darauf lauern, sich unter meine Knubbelfüsse zu werfen. Ich will nicht mehr, wofür das alles? Verdammtes Salzwasser, verdammte Hitze, verdammte Luftfeuchtigkeit, verdammte Boote die das Boot zum Schaukeln bringen, verdammt verdammt verdammt.
Dann kommt Carsten mit Essen, kalten Getränke und repariert den Kühlschrank. Die Solarduschen sind aufgefüllt und nach einer warmen Dusche geniessen wir mit einen kalten Drink in der Hand den Sonnenuntergang. Jetzt noch einen schönen Krimi als Betthupferl und um 6 Uhr morgens JALLAHT es wieder. Raus, raus und alles verstauen. Wir müssen hier weg, wo alles schaukelt.
Wir sind dann doch nicht nach Burma mitgefahren. In der Nacht vor der Abreise haben wir beschlossen auszusteigen. Schade eigentlich, aber besser so. Warum wir nicht mitgefahren sind? Letztlich, weil wir zu der Meinung gelangt sind, daß Schiff und Mannschaft für einen Törn im Indischen Ozean nicht geeignet sind. Kurz: wir haben und nicht sicher gefühlt.
Also wieder zurück auf die Werft und unser eigenes Schiff fertig machen. Jetzt wohnen wir auch auf der Werft. Das ist zwar recht ungemütlich, vor allem die sanitären Einrichtungen, aber dafür ist die Gesellschaft besser. Abends wird ein Lagerfeuer entfacht und jede Menge wilder Gestalten aus allen Herrgottländern trinken Bier und reden dummes Zeug. Es gibt schlimmere Methoden seine Abende zu verbringen, vor der Flimmerkiste zum Beispiel.
Nach langer Pause melden wir uns an dieser Stelle zurück. Es gibt auch was Neues zu berichten. Wir machen eine Pause bei der Renovierung unserer forty-two und helfen dabei das Schiff Dallinghoo nach Yangoon in Burma zu bringen.
Die Dallinghoo ist ein Schooner mit zwei Masten und mit 60 Tonnen Gewicht und 25m Länge schon ein richtiges Schiff. In Yangoon soll es renoviert werden. Dort gibt es noch das gute burmenische Teakholz und ein Zimmermann kostet nur 6 US-Dollar am Tag. Und wir kommen so zu einem kostenlosen Törn entlang der Küste Burmas mit seinen vorgelagerten Inseln. Einen knappen Monat soll der Ausflug dauern, dann fliegen wir wieder zurück nach Langkawi.
Neuigkeiten haben wir keine zu vermelden. Aber ein großes Dankeschön für die vielen lieben Geburtstagsgrüße. Dabei waren auch einige von Leuten, die wir gar nicht kennen. Von Tonio zum Beispiel. Tonio - Deine email Adresse ist nicht richtig bei uns angekommen. Kannst Du sie uns bitte noch einmal schicken?
Bei dem häufigen Regen derzeit ist öfters Hausarbeit angesagt. So nähen wir neue Bootspolster. Auf dem Bild könnt Ihr das Ergebnis sehen. Was meint Ihr, sollen wir alle Polsterbezüge neu machen?
Das Bild hier rechts zeigt ein Ladengeschäft in Kuah, wo ausschließlich Lichtmaschinen verkauft und repariert werden. Wir fragen uns nur, wann sie so viele repariert haben, daß sie anbauen müssen.
Mit ein Grund das wir in Langkawi und nicht in Thailand sind ist, daß man hier viel ruhiger und beruhigter durch die Gegend fahren kann. Unfälle passieren leider aber auch hier. Wir wissen zwar nicht, was hier passier ist, aber auf dem Bild sind die Überreste eines Motorradhelmes zu sehen. Wir hoffen einfach nur, daß kein Kopf dort drinnen gesteckt hat. Ansonsten haben wir bisher nur einen Unfall gesehen - und das war reiner Blechschaden.
Es ist kaum zu glauben, jetzt sind wir fast drei Monate wieder in Malaysia. Unser Visa gilt für 90 Tage, und so müssen wir das Land verlassen und einen sogenannten ViBis zum Beginn der Regenzeit im März-April wollen wir weiter durch Thailand und Malaysia segeln. Dann suchen wir eine Werft, wo wir unsere forty-two gründlich überholen können. Ein paar Angebote haben wir schon. Auch wollen wir während der Regenzeit Deutschland besuchen. So richtig weiter segeln werden wir erst in der nächsten Nordost Monsun Zeit, also um den Jahreswechsel 2014/15. Und wo es dann hingeht...sa Run machen. Nach frühestens 72 Stunden dürfen wir dann wieder nach Malaysia einreisen und erhalten ein neues 90 Tage Visum. Merkt Ihr wie schön die EU und das Schengen Abkommen ist? Thailand ist nahe und die Schnellfähre bringt uns für 30 MYR (8 Euro) innerhalb einer Stunde nach Satun.
Wer mit dem eigenen Boot hinfahren will kann im Fluss ankern. Dir Küstenregion ist sehr flach und unübersichtlich. Der Weg, den unsere Fähre genommen hat, kann eine Hilfe bei der Ansteuerung sein. Wir sind ziemlich bei Spring-Niedrigwasser gefahren und die Fähre hat sicher den Weg mit dem tiefsten Wasser benutzt. Den Track kann man hier herunterladen.
Satun ist eine gemütliche thailändische Kleinstadt, die vom Tourismus verschont geblieben ist. Nur ein paar Durchreisende zu den Inseln bleiben hier für eine Nacht hängen. Außerdem ist Regenzeit, also keine Reise und Urlaubszeit - also nix los. Wir kommen im Dee-Dee Resort unter und man überschlägt sich fast vor Freundlichkeit. Sogar ein Motorrad dürfen wir am ersten Tag kostenlos benutzen, um uns die Stadt anzuschauen. Den eher schlechten Eindruck, den wir während der touristischen Hochsaison im thailändischen Phuket gemacht haben, revidieren wir hier völlig.
Mit dem Motorrad machen wir einen Ausflug in die Umgebung. Die Gegend wird durch Mangroven und Sümpfe bestimmt. Land- oder Viehwirtschaft klappt hier nicht. In etwas höher gelegenen Gebieten finden wir Kautschukplantagen. Überall in den Flüssen sind jede Menge Fischer.
Mitten auf einer einsamen Landstraße spricht uns ein uniformierter Thailänder an. Er spricht kein englisch - die Verständigung ist schwierig. Er gestikuliert, greift uns an den Rucksack und die Kleidung. Ist er Polizist, Soldat oder nur Postbeamter? Irgendwann wird klar: Er erzählt uns, daß es hier in der Gegend keine Diebstähle, Überfälle und Straßenunfälle gibt. Hatten wir auch nicht angenommen. Alles ist ruhig, friedlich und freundlich hier. Aber warum hatte er nur dieses Mitteilungsbedürfnis? Wahrscheinlich ist er Stolz auf seine Region Thailands. Gleich nebenan in den südöstlichen Provinzen sieht es nämlich anders aus. Dort gibt es Unruhen, Bombenanschläge und seit 2005 ist der Notstand ausgerufen. Kaum zu glauben, wo wir doch in den Nachbarregionen sowohl in Thailand als auch Malaysia keinerlei Anzeichen davon sehen.
Die Bootswerft Phithak im benachbarten Chebilang übernimmt daher mehr und mehr Arbeiten auch für Yachten. Und das scheintbar erfolreich. Wir besuchen die Werft und befreundete Segler, die dort Arbeiten verrichten lassen und die loben die Werft in den höchsten Tönen. Wir kaufen gleich Farben ein, die wir noch brauchen. Hier sind sie günstiger als in Langkawi, trotz Steuerfreiheit.
Moscheen haben wir in letzter Zeit genügend gesehen, so schauen wir uns den hinduistischen Tempel in Satun an. Alles bunt und golden und mit sehr plastischer, uns aber nichts sagender Symbolik. Orange Mönche sitzen herum und palavern - uns lässt man in Ruhe schauen und fotografieren.
Zufällig geraten wir in einen Trödelmarkt. Alles ist enau so, wie man sich einen Trödelmarkt vorstellt. Alte Kleidung, Mödel, Tand, neuer Plastik-Tünnef. Nur die angebotenen Speisen entsprechen nicht dem, was wir von Trödelmärkten kennen.
Am Ende des Ramadans wird ein großes Fest gefeiert - das größte und wichtigste im Islam. "Selamat Hari Raya" grüßt man sich jetzt. Zwei Tage wird gefeiert und gegessen, Familie und Freunde besucht. In der darauffolgenden Woche sind fast alle Geschäfte geschlossen - man nutzt die Tage für einen Kurzurlaub bei der Familie. Uns erinnert alles an unsere Weihnachtszeit - nach einem Monat Advent kommt das große Fest.
Auch die Arbeiter in der Werft haben Urlaub. Aber nach Hari Raya gehen die Vorbereitungen zur Lackierung unserer forty-two weiter. John schleift und spachtelt. Alles, was nicht Weis werden soll, wird abgeklebt. Lackieren inmitten der schlimmsten Regezeit? Manchmal ziehen schon tiefdunkle Wolken auf und es schüttet wie aus Kübeln. Aber meist geht das schnell vorbei und die Sonne scheint wieder.
Am Montag soll es soweit sein und etliche Liter weißer Farbe aus dem Topf auf den Rumpf kommen. Wir stören dabei nur und machen einen Ausflug in den Geopark Langkawi im Norden der Insel. Eine Bootstour entlang der Küste und durch die Flüsse mit viel Natur und Mangroven wird es. Neben viel Landschaft sehen wir Adler, Affen und Fledermäuse. Und wir sind nicht alleine. In vielen arabischen Staaten scheint die Urlaubszeit angebrochen zu sein und so fahren viele andere Boote herum, meist mit lässig gekleideten schwarzbärtigen Männern und Frauen im "Langen Schwarzen". Modebewusstsein zeigen sie dennoch - wenn auch nur in der Wahl der (meist sündhaft teuren) Handtaschen und Schuhe.
Tags darauf sehen wir dann das erste Mal unsere jetzt schneeweiße forty-two. Hübsch und strahlend ist sie geworden. Leider bisher nur der Rumpf - es gibt noch viel zu tuen bis die Decksaufbauten und das Cockpit genau so glänzen.
Wer vor Anker liegt und den Schlaf des Gerechten schläft möchte nicht mitten in der Nacht böse geweckt werden, weil der Anker nicht gehalten hat.
Dagegen hilft ein Alarm, der losschlägt wenn das Boot auf Drift geht. Kennt man ja, ist in jedem GPS Gerät integriert. Nur - habt ihr
schon einmal ausprobiert, ob ihr den meist leisen Piepser, der meistens im Gehäuse des Gerätes integriert ist, auch in der Koje hört? Und wer weis wie man das Ding programmiert und macht das auch?
Klar, Euer Anker ist super und hält, eigentlich immer, genau wie unserer. Und wenn was ist, wacht man ja meistens auch auf. Wer braucht also schon einen Ankeralarm?
Wir brauchen einen! Weil wir mit eigentlich und meistens nicht wirklich ruhig schlafen können. Deshalb (und weil ich einmal wieder etwas sinnvolles programmieren wollte), habe ich ein Programm für Android Smartphones entwickelt, das mit Hilfe des eingebauten GPS die Ankerwache übernimmt. Und für die Schwerhörigen an Bord kann man das Smartphone gleich neben das Kopfkissen legen...
Wer es ausprobieren will kann sich die App installieren (ab Android 4.0):
Ankerwache im Google Play Store
Wer sich auskennt, kann sich die App alternativ auch gleich mit einem Klick auf den Anker herunterladen.
Seit dem 29. Juni ist Ramadan. Einen Monat lang müssen die Moslems Fasten, das heißt zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang dürfen sie nichts Essen oder Trinken. Auch Sex ist verboten. Und da die Meisten hier Moslems sind, sind tagsüber die sonst regen Restaurants und Straßencafes zu. Totentanz. Nicht das es verboten wäre zu öffnen. Es kommt halt nur keiner. Nur ein paar chinesische Läden in Kuah und der Touri-Meile in Cenang haben auf. Kurz vor Sonnenuntergang kann man dann jede Menge Leute vor den vielen Straßenständen herumlungern sehen, wo dann schon gekocht und gebrutschelt wird. Kaum hat die Sonne den Horizont erreicht sind die Strassen wieder voll und es wird gespachtelt und getrunken was nur in den Magen geht.
Erst haben wir gedacht, wir müssten mit Hungern und mit Fasten. Aber Malaysia ist zwar ein muslimisches Land, aber doch auch modern und weltoffen. So hat unsere gute staatliche Kantine im Hafen tatsächlich geöffnet. Das Angebot ist zwar eingeschränkt, aber wir werden bedient. Allerdings nur Nicht-Moslems.
Das Ganze geht noch zwei Wochen so weiter, bevor der Ramadan mit einem riesen Fest zu Ende geht und alle wieder reinhauen dürfen wann und wie viel sie wollen.
Meistens sind wir ab 8Uhr am centerBoot und arbeiten. Lieber würden wir ja schon mit Sonnenaufgang um 7 anfangen, weil es dann noch nicht so heiß ist. Aber vor 8Uhr kommen wir noch nicht aufs Gelände. Besorgungen verschieben wir deshalb auch auf den Nachmittag. So haben wir uns z.B. einen Tag ein Auto gemietet um unsere Bootspolster ins Chalet zu bringen, oder wir fahren in die Stadt um Farbe oder sonstwas zu besorgen.
Es gibt Tage, da regnet es einfach die ganze Zeit. Da kann man nur zu Hause bleiben und zuschauen, wie es gießt. Leider läuft auch etwas von dem warmen Nass die Wände hinunter - zum Glück hinter dem Kühlschrank...
Freitags ist hier der wöchentliche Ruhetag. Wir schließen uns an und machen den Sonntag zum Freitag. Wenn das Wetter gut ist, setzen wir uns auf unser Mopet und erkunden die Insel. Letzten Freitag war es sogar so Klasse, daß der höchste Berg (Mount Raya) frei von Wolken war und wir auf den 900m hohen Aussichtspunkt fuhren. Welch ein Ausblick! Die Bilder geben das leider nicht wieder.
Neben Arbeit und Ausflüge müssen wir, wie Ihr ja auch, unser Leben organisieren. Vieles ist wie in Deutschland auch. Einkaufen gehen, zur Bank, Essen machen, duschen. Anderes ist anders. Trinkwasser-Automaten zum Beispiel. Einer steht gleich um die Ecke, und man kann sicheres Trinkwasser für ein paar Sen abfüllen. Das Leitungswasser halte ich zwar auch für trinkbar, doch ist der Chlorgeschmack einfach unerträglich und wir füllen lieber ab. Oder Abends mal einen Spaziergang am Strand. Hatten wir in in Deutschland im Alltag auch noch nicht.
Eine knappe Woche sind wir nun zurück und leben uns so langsam wieder in Malaysia ein. Unser Boot haben wir ohne Vorkommnisse vorgefunden. Es regnet jetzt täglich. Da müssen wir beim Moped fahren genau aufpassen, um nicht plitschnass zu werden. Es ist aber warmer Regen, so etwa wie Duschen.
Als Erstes wollen wir uns eine neue Unterkunft suchen. An Bord auf der Werft können wir nicht wohnen und im Hotel Damai Inn, alias "La Cucaracha" wollen wir nicht bleiben. Wir hatten schon fast aufgegeben und fanden dann doch noch ein Ein-Zimmer Chalet, das bezahlbar ist und nicht am Ende der Welt liegt :-). Es ist zwar ein bisschen weiter weg, dafür ist es größer und günstiger, hat eine Klimaanlage und einen Kühlschrank und beim Duschen sitzt man nicht auf der Toilette. Hier fühlen wir uns viel wohler. Supermarkt, Wäscherei und Restaurants liegen in Fuß-Entfernung, trotzdem sind wir außerhalb und können den Wasserbüffeln am Bach, gleich gegenüber der Straße gute Nacht sagen. Einen Wermutstropfen hat es aber: um eine Internetverbindung zu bekommen müssen wir zum Büro der Chaletvermietung auf der anderen Straßenseite gehen. Skype und Co geht deshalb weiter nur auf Verabredung. Erreichbar sind wir wie immer per Email und unter der leider geänderte Telefonnumer +60 173597902.
Leider liegt unser Chalet nicht direkt am Strand - kann man für 180€ im Monat vielleicht auch nicht verlangen. Doch folgen wir dem Flüsschen mit den Wasserbüffeln, kommen wir an einem Hafen der Fischer vorbei. Nach etwa 500m kommt dann der Strand an der Mündung des Flüsschens.
Morgen ist Freitag, also Feiertag. Ab Samstag wollen wir uns auf die Bootsarbeiten stürzen - schließlich wollen wir ja nicht ewig hier bleiben. Wir sollten auch nicht trödeln, denn je länger wir warten um so mehr wird es hier regnen.
Aufmerksame Leser unserer Seite ist aufgefallen, daß wir schon eine Weile nichts mehr geschrieben haben, weil wir unsere Reise für einen Deutschland Urlaub unterbrochen haben. Das kennt Ihr ja, müssen wir Euch nix zu sagen. Jetzt besuchen wir für eine kurze Stippvisite Mercedes Papa in Spanien. Also machen wir quasi Urlaub von unserem Deutschland-Urlaub von unseren Flitterwochen. Und am Montag geht es auf eine Tagestour in die Pyrenäen, vielleicht sogar nach Andorra. Ihr merkt, es wird langsam anstrengend den Überblick zu behalten. Am Dienstag fliegen wir jedenfalls zurück nach Deutschland und am Samstag nach Malaysia und alles ist wieder übersichtlich.
Mercedes Papa wohnt in Castelló d’Empúries an der Costa Brava. Und wir müssen feststellen, daß auch Europa echt schön ist. Die Küste im im Golf von Roses ist atemberaubend, die Altstadt von Castelló d’Empúries mehr als malerisch und gemütlich. Jetzt in der Vorsaison sind die Strassen und Strände noch fast leer. Das liegt wohl auch an den Temperaturen des Mittelmeeres. Mehr als einen kleinen Zeh haben wir nicht hineinbekommen. Frostbeulengefahr!
Das Pflichtprogramm in KL sind die Petronas Twintower (452m), die höchsten Twintower der Welt. Wir haben Glück. Heute ist die Windrichtung anders und es gibt herrlichen Sonnenschein. Seit 2004 wurden sie von Taipei101 (508m) in China als höchstes Gebäude der Welt übertroffen. Heute ist das Burj Khalifa in Dubei mit 826m Höhe das Größte. Beeindruckend sind die beiden Türme aber allemal, insbesondere wenn man ganz nahe davor steht.
Dann geht es mit der Monorail in die Einkaufscity. Überdachte und klimatisierte Fußgängerwege verbinden jede Menge Einkaufszentren. Sie sind auf Stelzen oberhalb der Straßen gebaut. Schon bald haben wir platte Füße und die Schn**ze voll. Früher als nötig machen wir uns auf dem Weg zum Flughafen.
Auf dem Wege zum dorthin sehen wir die Ursache des Smogs. Buschbrände überall. Man sieht auch die Feuerwehr, aber was soll die gegen so viele Brände ausrichten. Wir hoffen, daß die Flüge nicht beeinträchtigt werden.
Die letzte Nacht in Langkawi ist etwas kurz - jedenfalls ist sie zu Ende als unser Muchacho auf dem linken Bild direkt über unsere Beine stiefelt. Ein echter Brocken. Einen Sack kleiner Ameisen kann man in Malaysia nirgends vermeiden, ein-zwei Muchachos irgendwo im Flur. OK. Aber was zu viel ist ist zu viel. Den Rest der Nacht verbringen wir am Strand.
Auf der Fahrt nach Kuala Lumpur sind wir dann nur müde. Mit einer halben Stunde Verspätung kommen wir an. "KL" liegt in starkem Smog, der durch brennende Wiesen und Felder in der Umgebung verursacht wird. Und die wiederum durch die anhaltende extreme Trockenheit. Der Taxifahrer erklärt uns, daß die Brände in den Boden gegangen sind, wodurch sie fast unmöglich zu löschen sind. Alle hoffen auf den angekündigten Regen. Das Hotel liegt sehr zentral (Hotel Sentral halt) in Little India und wir haben den Ausblick auf die Monorail, die hier die Innenstadt verbindet. Morgen werden wir sie benutzen und die Stadt unsicher machen. Wie wir uns kennen ist ein Tag Großstadt für uns auch voll ausreichend.
Um 14:30 ist es so weit. Der Autokran ist vor Ort, die Gurte angelegt und ab geht es vom Nassen ins Trockene. Leider gibt es keine Traverse für den Kran, so kommen die Drähte vom Kran mit den Wanten in Konflikt. Letztendlich aber nur eine Kleinigkeit.
Diese Segelsaison hat von unserem Aufbruch in Australien im Februar 2013 fast ein Jahr gedauert, hat uns über 5558 Seemeilen in fünf Länder geführt. Jetzt wird es Zeit für eine Pause - Pause? auf der Werft? Wohl eher nicht. Zur Ruhe werden wir vielleicht (wenn ihr uns lasst) in Deutschland kommen...
So ein Leben auf der Werft ist gefährlich. Insbesondere die Klimaanlagen auf dem Wege zur Toilette. Die wollten partu in Carstens Kopf und haben eine übel blutende Platzwunde verursacht. Aber wozu haben wir Krankenschwester Mercedes und einen fetten 4te Hilfe Koffer. Bald ist die Wunde fachfrauisch versorgt. Sieht doch gar nicht mehr schlimm aus.
Von unserem Ankerplatz können wir die Seilbahn sehen, die fast vom Strand aus auf den hohen Berg im Nordwesten Langkawis geht. Heute sind wir hingewandert und hochgefahren.
Es st eine Seilbahn der Superlative. Es soll die steilste Seilbahn der Welt sein (42° Steigung) und die Bahn soll auch das längste freihängende Stück der Welt mit 950m haben. Auf alle Fälle ist es sehr beeindruckend fast lautlos über dem Dach des Urwaldes und hinauf auf den Berg zu schweben. Oben angekommen macht die Bahn sogar noch einen Knick, nur um noch höher auf die zweite Aussichtsplattform zu fahren. Wir können über ganz Langkawi bis zu den thailändischen Inseln gucken. Und natürlich auch hinunter auf den Ankerplatz unserer forty-two.
Das Essen im Weltklasse Restaurant von Hafiz Rojak, direkt am Strand von Telaga, haben wir uns nach dem Ausflug verdient. Man sitzt im Schatten der Bäume gleich am Strand mit Blick auf die ankernden Boote und den Sonnenuntergang. Alle Speisen werden frisch und schnell zubereitet und sind echt lecker. 12MYR, also umgerechnet knapp 3€ haben wir beide inklusive Getränke und Nachtisch für das Vergnügen bezahlt. Zum Vergleich: Alleine die tiefgefrorene südafrikanische Bratwurst hat das doppelte gekostst.
Wir haben noch ein bischen Zeit und wollen uns den Norden anschauen. Unser erster Ankerplatz in Datai ist sehr entlegen und recht hübsch, doch Nachts kommt mit dem Nordostwind leider einiger Schwell. Das wird an den anderen Ankerplätzen hier im Norden ähnlich sein. So verzichten wir und fahren zurück nach Telaga.
Wir segeln nach Telaga - da waren wir ja schon einmal und es hat uns gut gefallen. Nach dem obligatorischen Einchecken bei Zoll und Hafenmeister finden wir in dem Gefrierschrank der Tankstelle original Boerewurst. Das ist eine speziell gewürzte Rindswurst, die wir bisher nur in Südafrika gesehen und gegessen haben. Trotz der sündhaften Preise brutzelt sie schon kurz darauf in unserer Bratpfanne. So etwas gibt es ja garnicht!
Wir haben uns ein kleines Motorrad ausgeliehen und die Gegend auf der Suche nach einer Unterkunft unsicher gemacht. Denn wir werden sesshaft! Für die Zeit, wo unsere forty-two in der Werft ist, brauchen wir eine passende Unterkunft. Davon gibt es hier in dem touristischen Langkawi zwar ausreichend, aber so ganz günstig sind sie nicht. In einem guten Hotel kann man problemlos auch mehr al 100€ pro Nacht bezahlen. Wir haben uns vorerst für ein einfaches Zimmer ohne Klimaanlage entschieden, daß ca 15€ die Nacht kostet. Bei langfristiger Miete auch 10€. Das Zimmer liegt verkehrsgünstig etwa 6km von der Werft und 2km vom Strand entfernt inmitten eines kleinen malaiischen Dorfes. Wir werden sehen wie es uns dort gefällt.
Auf unsere Fragen an Euch, ob wir was aus Malaysia mitbringen sollen, bekommen wir nur Achselzucken. Klar - über Malaysia ist in Deutschland kaum etwas bekannt. Es gibt den üblichen Touristen-Tand (Tassen mit "Langkawi" Aufdruck etc.) aber auch richtig schöne Sachen. Sehr günstig sind z.B. Sommerklamotten. Hübsch und bunt bekommt Frau Sommerhosen für 10€, Kleider für 5€. Wem sollen wir welche mitbringen?
In der Straits Quay Marina ist es einfach zu heiß um noch länger zu bleiben. 35°C Höchsttemperaturen und das ohne Wind. Wir haben alles erledigt, was wir erledigen wollen und fahren zurück nach Langkawi. In der Christmas Bay versenken wir das erste Mal unseren blitzeblanken Anker vor einem Strand mit Affen, während Seeadler uns umkreisen.
Tatsächlich ist es hier deutlich kühler. Das macht nicht nur die leichte Brise, auch der Wetterbericht sagt durchweg 5°C niedrigere Höchsttemperaturen als in Penang voraus
Ihr habt bestimmt schon den neuen Eintrag Schmuckkiste in der Navigationsleiste oben gesehen. Noch nicht? Unbedingt anschauen! Mercedes hat keine Mühen gescheut, hat tagelang fotografiert, recherchiert, getextet um Euch Ihre Schmuck-Kreationen aus Perlen, Muscheln und Korallen näher zu bringen. Schaut es Euch an. Es lohnt sich zu sehen, was man alles aus Strandgut und ein bisschen Draht und Schnur machen kann.
Wir fahren in die Marina, weil wir Anker und Ankerkette neu verzinken lassen wollen. Die Firma Steelway (Tel 04 501 6333) hat einen Abholservice für die schweren Teile. Das macht es sehr unkompliziert. Gleichzeitig machen wir ein paar einfach anstehende Arztbesuche und können einkaufen.
Es gibt immer noch Feierlichkeiten zum chinesischen neuen Jahr. Umzüge und und und. Am Freitag soll der Löwentanz gleich bei uns in der Marina aufgeführt werden. Da werden wir unsere Kamera scharf machen...
Auf dem Wege nach Penang machen wir auf halben Wege Zwischenstation. Etwas schaukelig, aber gut genug für eine Nacht.
Kaum zurück in Malaysia und einklariert, geht das Planen los. Nach ein paar weiteren grauen Haaren, Telefonaten, Gesprächen und Internetrecherchen haben wir uns entschlossen unsere forty-two ab Mitte März in die Werft von B&V Marine in Langkawi zu bringen.
In Kuah bringen wir unsere Wäsche in die Wäscherei - kostet nur die Hälfte im Vergleich zu Thailand.